Nachstellung, Kinetik und Medidation, die Maschinen des Hans Karl Busch

November 1st, 2012

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1980, anlässlich des „Hofer Herbstes“, hingen sie schon einmal im Galeriehaus, heute haben sich ihre Nachfahren wieder eingefunden. Die mechanischen Wesen des Bildhauers Hans Karl Busch.

Die aus kaltem Metall gelöteten oder geschweißten Körper sind einerseits Maschinen mit Motor und bewegten Teilen – allerdings ohne eigentliche Funktion – andererseits haben sie aufgrund ihrer Form etwas Organisches. Man assoziiert ein Außenskelett aus Metalldrähten. Haut und Fleisch fehlen und somit ist die Sicht frei auf die ebenfalls metallenen Eingeweide. Herz(stück) stellt der Elektromotor dar, der meist flügelartige Elemente bewegt. Die Bewegungen gehen nur ganz langsam vonstatten, die Motoren arbeiten leise, so dass der Eindruck des Schwebens entsteht.

„Die Poesie muss zurück in die mechanische Welt“ ist das Motto, unter welches Busch seine Arbeiten stellt. Und tatsächlich entbehren die Körper nicht einer gewissen poetischen Aura. Durch die Verspieltheit der Details, die Langsamkeit ihrer Bewegungen und die Ruhe, die von ihnen ausgeht, laden sie zur Meditation ein oder zur Reflektion über die Technik selbst. Ihre mit durchaus erheblichen Aufwand hergestellte Funktionslosigkeit konterkariert den allgemeinen Glauben an die wirtschaftlichen Vorteile eines permanenten technischen Fortschritts. In diesem Sinne handelt es sich bei Buschs Techniktieren, trotz Stromanschluss, Motor und Getriebe, um Anti-Maschinen mit rein künstlerischer Intention. Mit ihren bedächtigen Flügelschlägen transportieren sie Geist und Sinne des geneigten Betrachters in eine philosophisch-poetische Parallelwelt.

Hans Karl Busch, geboren 1943, studierte Maschinenbau, Mathematik, Sinologie und Philosophie, lebt und arbeitet als Künstler in Nürnberg und ist bundesweit bekannt durch zahlreiche Ausstellungen und Skulpturen im öffentlichen Raum.

UNESCO-Tag des audiovisuellen Erbes: Piraten zeigen Filme

Oktober 26th, 2012

Die UNESCO hat den 27. Oktober zum „Tag des audiovisuellen Erbes“ erklärt, um der Bedeutung des Films in der Gesellschaft Rechnung zu tragen.
Passend zu den Hofer Filmtagen will die Piratenpartei am Tag danach, Sonntag dem 28.10., mit einem Film- und Diskussionsabend auf die Wichtigkeit eines freien Zuganges zur Filmkultur und ihren Werken aufmerksam machen.

Das derzeit gültige Urheberrecht erschwert eben diesen freien Zugang und nur wenige Werke stehen als sogenannte gemeinfreie Filme zur Verfügung.

Bruno Kramm, politischer Geschäftsführer und Bundestagsspitzenkandidat der bayerischen Piratenpartei, lädt zusammen mit
Michael Böhm, dem Bundestagsdirektkandidaten für den Wahlkreis Hof/Wunsiedel,
zu einem Filmabend am Sonntag, den 28.10. um 20 Uhr (Winterzeit!) im Galeriehaus Weinelt in Hof ein.

Tina Lorenz, ihres Zeichens Kulturpiratin, zeigt den Film „Plan 9 from Outer Space“ von Ed Wood und wird dabei mit spontanen Einwürfen auf die Problematik des internationalen Urheberrechts, der Schutzfristen und des audiovisuellen Erbes hinweisen.

Alle Piraten stehen nach der Vorführung selbstverständlich gerne für eine Diskussion zur Verfügung. Die Veranstalter hoffen, mit diesem Abend auch die Filmtage inhaltlich zu bereichern und dazu noch ein bisschen zu verlängern.

Alles eine Einstellungssache

September 13th, 2012

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Kunstausstellungen gibt es landauf und landab – wie Sand am Meer.
Das Galeriehaus erhebt dagegen vor allem den Anspruch weder eine Vernissagegalerie zu sein noch einer gesellschaftlichen Relevanz zu genügen.
Jährlich geht das Galeriehaus dazu zur Sommerzeit in seinen reichhaltigen „Fundus“ an Kunstwerken, die mitunter kaum unterschiedlicher sein könnten.
Die daraus entstandenen Ausstellungen „anonymer Künstler“ bzw.
„Aberration“ wurden jedoch grundlegend fehlinterpretiert. Nämlich insofern, dass Kunstmachen eine nicht zu heilende Sucht ist.
In diesem Jahr gibt es in der (neuen) „Einstellung des Galeriehauses“ unter anderem Arbeiten des kürzlich verstorbenen Hofer Kunsterziehers Gerd Beyer. Die Bilder stammen aus den Titelreihen „Ex Maschina“ und „Injekte“ der 60er Jahre. Ebenso wird die Radierungsserie „Korsika“ von Ernst Neukamp zu finden sein, die er 1958 als eine seiner ersten Arbeiten als freischaffender Künstler nach Beendigung seines Geologiestudiums anfertigte. Daneben wird auch Engelbert Nellissen mit dem Bild „Hofer Pralinees“ vertreten sein. Die ersten Computergrafiken mit dem „Siemens 4004“. Die Installation „Fetisch – erkenne dich selbst“ von Vanesco aus Sevilla. Zwei Jazzmusikerportraits von Alfred Hertrich. Fotos von Bernd Geipel und Jan Sandek. Und selbstverständlich dürfen in dieser Fülle an Kunstobjekten auch die Haikus von Ingo Cesaro nicht fehlen.

Aus dieser Bandbreite ergibt sich allerdings keine Ausstellung, sondern besonders eine Einstellung.
Die Einstellungen sind bis Ende September 2012 im Galeriehaus zu erkennen.

So geht Fussball! – Cartoonausstellung zur EM 2012, 08.06.2012

Mai 29th, 2012

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Das Galeriehaus zeigt fussballaffine Cartoons aus der Feder von Gerd Bauer. Ganz nebenbei gibt es noch eine Installation vom Münchner Videokünstler Wolfgang Diller namens „Public Viehing“.

Autorenlesung „Krisengebiete“, Roland Spranger, 23. Mai, 20:30 Uhr

7. Hofer Poetry Slam, 20.04., 20:00 Uhr

April 15th, 2012

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supported by Junge Bühne, Galeriehaus Hof & Frankenslam

Poetry Slam ist ein Literaturformat, bei dem es jedem möglich ist, eigene Texte vorzutragen, der sich für die Leseliste anmeldet. Bei Freikapazitäten geht das auch direkt am Abend der Veranstaltung. Kein Slam ist gleich Slam-Vortrag; die Beiträge sind so unterschiedlich wie die Darsteller selbst: Beim Slam wird gereimt, gerappt, geflüstert, geschrien, es gibt alle denkbaren Spielarten im Umgang mit Sprache. Zwischen feinfühliger Lyrik und Prosa-Comedy ist alles mit dabei und auch die Performance spielt oftmals eine Rolle.

Hier gehts zu den Videos von den letzten Poetry Slams auf YouTube:
http://www.youtube.com/user/sprangerstriepe

VIDEOTEILCHEN von Wolfgang L. Diller (München), 5. April – 14. Mai

März 29th, 2012

galeriehausgrafik10 Fragmente aus dem Video „SICK AND BORED OF BEING SICK AND BORED“ (2001 – 2008) über das Individuum, die Gemeinschaft und die Kunst.
Explosive Bildcollagen überall und jederzeit im Galeriehaus verfügbar.

The Healing Art of African Dance, März 2012

Februar 29th, 2012

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Performance-Künstlerin, interkulturelle Tanzpädagogin begann ihre künstlerische Laufbahn im Afrikanischen Tanztheater „Ballet Kodia“ und Fondaction Boris Vian in Paris. Seit über 30 Jahren teilt sie ihre Liebe zur afrikanischen (Tanz-)Kultur mit Musikern, Theaterleuten, Künstlern aus Afrika, Europa und Südamerika. Mit ihrem in Deutschland einmaligen integralem Ansatz verbindet sie die befreienden Strukturen des Afrikanischen Tanzes mit den entspannenden, blockadelösenden Techniken des klassisch indischem Yoga. Sie unterrichet und performt in Deutschland, Frankreich und SeneGambia (Westafrika). 2003 gründete sie das Projekt AFRICUKO – Forum für Afrika-Kunst-Kommunikation – Institut für interkulturelle Tanz & Yogapädagogik. 2010 veranstaltete sie erstmalig in Deutschland den 1. WorldDanceDay – Colours of Africa, in Kooperation mit dem Südpunkt-Bildungshaus Nürnberg.

In der ihr eigenen kreativen Weise verbindet sie in ihrem künstlerisch-pädagogischem Schaffen Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Fotografie und Literatur.

Die von M.A.Camara anlässlich des WorldDanceDay 2010 konzipierte Fotoausstellung The Healing Art of African Dance wird nunmehr nach Stationen wie Südpunkt Nürnberg und Atelier I, Kunstgalerie Klemens Wuttke zum dritten Male in Franken präsentiert.

Für die Fotoausstellung im Galeriehaus Weinelt, Hof zeigt Monika Adele Camara ausgewählte Stücke eigenen Foto-Materials bzw. Performance-Dokumentationen befreundeter Fotografen.

www.afrikucoinstitut.com

Poetry Slam am 30.12.2011

Dezember 26th, 2011

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—> Junge Bühne

Street Art, Dezember ’11/Januar ’12

Dezember 9th, 2011

ausstellung-galerie-loomitMy modern Jesus, Oktober/November 2011
Ausstellung im Galeriehaus Hof

Der Einkaufswagen, Sinnbild eines beispiellosen Massenkonsums, welcher in Zeiten einer die Welt umfassenden Schuldenkrise nur noch als absurd bezeichnet werden kann, der Einkaufswagen also, kann auch zweckentfremdet einer neuen Sinnhaftigkeit zugeführt werden, wie die Skulpturen von Mark Hegmans beweisen. Doch wollen wir dem Künstler mit seinen Arbeiten keine banale Konsumkritik unterstellen – diese sei Anderen überlassen – wenngleich das Künstlerleben eine gewisse Konsumreduktion zwangsweise mit sich bringt. Mark Hegmans benutzt Einkaufswägen als Basismaterial für seine Arbeiten, wie ein Maler Pinsel und Farbe. Er seziert sie, zerlegt sie in ihre Einzelteile, verformt sie mit teilweise schwerem Baugerät und setzt sie dann neu zusammen. Es entstehen teils geometrisch in sich ruhende, teils wilde, dynamische Objekte. Die verbogenen Metallstäbe wirken dann wie das komplizierte Skelett eines undefinierten Wesens, dessen Hülle fehlt und das deshalb sein Innerstes freigibt: Ein in sich stimmiges, kalkuliertes und funktionierendes Chaos.
Das Galeriehaus zeigt sowohl an der Außenfassade als auch im Inneren verschiedene Arbeiten von Mark Hegmans, im Spannungsfeld mit 10 Bildern von Herbert Achternbusch.
Von B.J. Geipel

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